Burnout in der Physiotherapie-Branche: Das können wir dagegen tun
In unserer heutigen Gesellschaft ist der Begriff "Burnout" leider allzu bekannt. Doch was genau bedeutet es, ausgebrannt zu sein? Und warum sind gerade Physiotherapeuten einem erhöhten Burnout-Risiko ausgesetzt? Das und mehr wird in diesem Artikel besprochen.
Physiotherapeut*innen sind ein unverzichtbarer Teil unseres Gesundheitswesens. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Rehabilitation nach Verletzungen, Krankheiten oder Operationen. Sie lindern Schmerzen, beugen künftigen Verletzungen vor und ermutigen einen gesunden Lebensstil. Ihr ganzheitlicher Ansatz mildert nicht nur die Symptome, sondern behandelt oftmals die Ursachen von Beschwerden, wodurch künftig weitere Behandlungen und damit verbundene Gesundheitskosten eingespart werden können.
Physiotherapeut*innen haben jedoch mit vielen Lastern zu kämpfen: Ihr Arbeitsalltag ist von Zeitdruck geprägt, sie verrichten eine körperlich und emotional anspruchsvolle Arbeit mit vielen Überstunden und verdienen trotz aufwändigem Studium und Weiterbildungen unterdurchschnittlich.
Hinzu kommt, dass gemäss dem Schweizer Radio und Fernsehen SRF und dem Verband Physioswiss der Fachpersonalmangel steigt - es werden nur etwa halb so viele Physiotherapeut*innen ausgebildet, wie in der Schweiz benötigt würden. So leisten viele Physiotherapeuten Überstunden, um den Patientenansturm bewältigen zu können.
Als Folge erleiden immer mehr Physiotherapeut*innen Burnout-Erkrankungen: So ergab eine Studie im Journal of Occupational Health Psychology, dass bis zu 50% aller Physiotherapeut*innen im Lauf ihrer Karriere von einem Burnout betroffen sind. Das Burnout hat nicht nur extrem negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der betroffenen Person, sondern auch auf die Qualität der Patientenversorgung, da der Personalmangel durch langfristige Krankschreibung aufgrund von Burnouts ansteigt. Es ist folglich von grosser Wichtigkeit, dass Physiotherapeut*innen sowie ihre Arbeitgeber*innen entsprechende Massnahmen ergreifen, um Burnouts zu verhindern.
Was ist ein Burnout?
Das Burnout-Syndrom (auch bekannt als sogenanntes “Ausgebranntsein”) fällt unter den Schirm der psychischen Erkrankungen und beschreibt einen Zustand der emotionalen, geistigen und körperlichen Erschöpfung, welcher durch übermässigen Stress und anhaltende Belastung am Arbeitsplatz entsteht. Das Burnout kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen äussern und hat oft schwerwiegende Auswirkungen auf das persönliche Wohlbefinden und die berufliche Leistungsfähigkeit der betroffenen Person.
Typische Burnout-Symptome umfassen:
- Chronische Müdigkeit und körperliche, wie auch emotionale Erschöpfung
- Schlafstörungen und Mühe beim Ausruhen
- Konzentrationsprobleme und nachlassende Leistungsfähigkeit
- Stimmungsschwankungen und erhöhte Reizbarkeit
- Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Niedergeschlagenheit
- Körperliche Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen
- Vermindertes Interesse an der Arbeit und an sozialen Aktivitäten
- Rückzug von persönlichen und beruflichen Verpflichtungen
- Anfälligkeit für Krankheiten aufgrund geschwächten Immunsystems
- Vermindertes Selbstwertgefühl und das Gefühl von Unzulänglichkeit
Wie entsteht ein Burnout und wieso sind Physiotherapeut*innen besonders gefährdet?
Menschen, die in helfenden Berufen wie der Physiotherapie tätig sind, sind besonders gefährdet, Burnouts zu erleiden - ihr Beruf ist nicht nur körperlich, sondern auch emotional sehr anspruchsvoll. Sie arbeiten oft mit Patientinnen und Patienten, die unter Schmerzen und Einschränkungen leiden, und tragen die Verantwortung, diesen Menschen zu helfen und sie auf ihrem Genesungsweg zu begleiten. Dies benötigt ein hohes Mass an Empathie und Engagement, kann aber auch zu grossen psychischen Belastungen führen, wenn die eigenen Grenzen nicht beachtet werden. Ein Burnout entsteht in der Regel durch eine Kombination aus chronischem Stress, unzureichenden Mechanismen zur Stressbewältigung und einem Mangel an Unterstützung und Ressourcen.
Nachfolgend haben wir die verschiedenen Ursachen für Burnouts bei Physiotherapeuten gesammelt:
- Hoher Arbeitsdruck:
Als Physiotherapeut*in arbeitet man häufig unter hohem Druck, um Patient*innen bestmöglich zu versorgen. Oft müssen enge Zeitpläne eingehalten werden, viele Aufgaben gleichzeitig erledigt und die Arbeit in einer unruhigen Umgebung durchgeführt werden. - Lange Arbeitszeiten:
Als Physio arbeitet man oft lange Schichten, zum Teil auch an Wochenenden. Der fehlende Freiraum kann zu einer schlechten Work-Life-Balance führen, was wiederum ein Burnout begünstigt. - Mangelnde Unterstützung:
Die Unterstützung von Vorgesetzten und Kolleg*innen ist grundlegend, um eine gute Arbeitsmoral herzustellen und den Arbeitsaufwand gleichmässig zu verteilen. Ist dies nicht gegeben, kann ein Gefühl von Frustration und Isolation auftreten. - Unrealistische Erwartungen von der Allgemeinheit:
Sowohl die Patienten als auch unser Gesundheitssystem erwarten oft unrealistisch schnelle Ergebnisse in der Physiotherapie. Diese Erwartungen können zu einem Gefühl des Versagens und der Überforderung führen, was fürs Thema Burnout alles andere als förderlich ist. - Eigener Perfektionismus:
Während leistungsorientiertes Arbeiten wertvoll ist, kann Perfektionismus dazu führen, dass man unzufrieden mit sich selbst ist und den eigenen Erwartungen nicht mehr gerecht werden kann. Auch dies kann zu grossem Stress oder Burnout führen.
Tipps zur Burnout-Prävention
Als Physiotherapeut*in ist es wichtig, präventive Massnahmen zu ergreifen, um das Burnout-Risiko zu minimieren. Hier sind einige Tipps, die helfen können:
- Selbstpflege priorisieren
Setze deine eigene Gesundheit an oberste Stelle. Achte auf ausreichend Schlaf, eine gesunde Ernährung und regelmässige körperliche Aktivität. - Klare Grenzen setzen
Kenne deine eigenen Grenzen und lerne, dich zu wehren, wenn du überlastet bist. Es ist wichtig zu erkennen, wann es Zeit für Nein-sagen ist. - Regelmässige Pausen einplanen
Integriere kurze Pausen in deinen Arbeitstag, um dich zu erholen und Energie zu tanken. Auch längere Erholungsphasen, wie zum Beispiel Urlaub, sind entscheidend. - Supervision und Austausch
Suche regelmässig den Austausch mit Kollegen oder einem Vorgesetzten. Erfahrungen zu teilen und Unterstützung zu erhalten kann dabei helfen, die Belastungen zu bewältigen. - Achtsamkeit und Stressmanagement
Praktiziere Achtsamkeits- und Entspannungstechniken, wie zum Beispiel Meditation, autogenes Training oder Atemübungen, um den täglichen Stress abzubauen. - Gesundes Arbeitsumfeld
Trage aktiv dazu bei, eine positive und unterstützende Arbeitsumgebung zu schaffen. Offene Kommunikation und Teamarbeit sind dafür entscheidend. Erfahre hier mehr zum Thema betriebliches Gesundheitsmanagement. - Realistische Erwartungen setzen
Setze realistische Ziele und Erwartungen für dich selbst und deine Patienten. Akzeptiere, dass du nicht alles kontrollieren kannst oder musst. Die Verantwortung liegt zu grossen Teilen auch bei den Patienten. - Förderung von Work-Life-Balance
Finde eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit. Nimm dir Zeit für Hobbys und soziale Aktivitäten, um Stress abzubauen. - Professionelle Hilfe suchen
Wenn du merkst, dass die Arbeitsbelastung zu viel wird, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Gespräch mit einem Therapeuten oder Psychologen kann unterstützend in der Prävention oder Behandlung eines Burnouts sein.
Akina als Tool zur Prävention von Burnouts
Natürlich ist es uns bewusst, dass all dies einfacher gesagt als gemacht ist. Vor allem im Thema Zeitmanagement können Änderungen nur bedingt selbstbestimmt vorgenommen werden, solange sich die Arbeitsbedingungen in der Physiotherapie nicht ändern.
An dieser Stelle kommt Akina ins Spiel. Mit unserer KI-gestützten Software bieten wir ein innovatives Tool für therapeutische Fernüberwachung. Die interaktive Plattform verbessert nicht nur das Therapieerlebnis für Patient*innen, sondern erleichtert den Arbeitsalltag von Physiotherapeut*innen. Dies tut Akina durch die Möglichkeit auf vergütete Remote-Arbeit, was Physiotherapeut*innen wiederum bei der Bewältigung von Personalengpässen, der Steigerung der Genauigkeit der Pflegeplanung, der Stärkung der Therapeuten-Patienten-Beziehung sowie der Erhöhung der Praxiseinnahmen unterstützt.
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