Schulterschmerzen: Ursachen und Behandlungsmethoden
Vermutest du eine Schulterluxation? Oder doch ein Sehnenriss? Handelt es sich vielleicht um das Impingement Syndrom? Finde hier eine Zusammenstellung von möglichen Ursachen und Behandlungsmethoden bei Schmerzen in den Schultern.
Schulterschmerzen können sehr unangenehm sein: Oft schränken sie die Bewegungsfreiheit der Betroffenen ein und ziehen die Schlafqualität in Mitleidenschaft. Sie beeinträchtigen die gesamte Lebensqualität - dementsprechend ist der Leidensdruck bei Betroffenen gross.
30% der Schweizer Bevölkerung sind von Schulterschmerzen betroffen, berichtet die Rheumaliga in einer nationalen Kampagne. Oft liegen den Schmerzen Sportverletzungen oder berufliche Tätigkeiten mit Armbewegungen über Kopfhöhe zu Grunde. Auch Gelenkverschleiss oder aber Muskelverspannungen zählen zu den häufigsten Ursachen.
Bist auch du von Schmerzen in den Schultern betroffen und möchtest mehr über mögliche Ursachen und Behandlungsmethoden erfahren? Dann bist du in diesem Artikel genau richtig.
Die Anatomie des Schultergelenks
Bevor wir uns mit Ursachen und Behandlungsmethoden auseinandersetzen, möchten wir kurz die Anatomie des Schultergelenks besprechen. Die Schulter ist das beweglichste und komplexeste Gelenk des menschlichen Körpers. Es ermöglicht uns Armbewegungen in fast alle Richtungen. Allerdings kommt diese Beweglichkeit zu einem Preis: das Schultergelenk ist extrem anfällig für Verletzungen. Leider sind die zu Grunde liegenden Ursachen durch die Komplexität des Gelenks nicht immer einfach zu erkennen.
Das Schultergelenk verbindet den Oberarmknochen mit dem Schulterblatt und setzt sich aus zwei Gelenken zusammen: Im ersten Gelenk verbindet sich der runde Oberarmkopf beweglich mit der Gelenkpfanne. Zusätzlich sorgt das Schultereckgelenk, das sich zwischen dem Schlüsselbein und dem Schulterdach befindet, für die vertikale Beweglichkeit des Schultergelenks. Über den sogenannten Schultergürtel sind die beiden Schultergelenke mit dem Rumpf sowie den Armen muskulär verbunden.
Mögliche Ursachen von Schulterschmerzen
Aufgrund der komplexen Anatomie der Schulter können Schmerzen in diesem Bereich viele verschiedene Ursachen haben. Zu den häufigsten gehören Verspannungen oder Überanstrengung der Schultermuskulatur, Knochen- und Gelenkerkrankungen, Verletzungen der Bänder und sehr selten Tumore. Stoffwechselprobleme wie zum Beispiel Schilddrüsenerkrankungen oder Diabetes können Schmerzen in den Schultern zusätzlich begünstigen.
Die Schultern sind auch relativ anfällig für Sportverletzungen. Diese kommen vor, wenn unvorhersehbare Bewegungen ausgeführt werden, der Körper unzureichend auf die ausgeführte Aktivität vorbereitet wird, oder der Bewegungsspielraum überschritten wird. Auf der anderen Seite kann allerdings auch Bewegungsmangel im Alltag für Schulterprobleme verantwortlich sein. Eine schlechte Körperhaltung kann Schmerzen in Rücken und Schultern verschlimmern.
Im Folgenden beschreiben wir die häufigsten Erkrankungen oder Verletzungen des Bewegungsapparates, welche zu Schulterbeschwerden führen können:
Sehnenriss
Ein Sehnenriss bezieht sich auf eine teilweise oder vollständige Zerstörung einer Schultersehne (Bizepssehne). Dies kann zu erheblichen Schmerzen, Kraftverlust und einer eingeschränkten Funktion führen und erfordert oft chirurgische Behandlung.
Bandscheibenvorfall
Ein Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule tritt auf, wenn ein Bandscheibenteil in den Wirbelkanal drückt. Dies kann Nerven in der Schulter beeinträchtigen und zu starken Schmerzen und Taubheit führen.
Schulterluxation
Eine Schulterluxation ist eine Auskugelung des Schultergelenks, bei der der Oberarmknochen aus der Gelenkpfanne austritt. Dies führt zu starken Schmerzen und erfordert in der Regel sofortige medizinische Behandlung.
Schulterarthrose
Ähnlich wie in anderen Gelenken kann Arthrose auch in der Schulter auftreten. Dabei verschleisst der Knorpel in der Schulter, was zu chronischen Gelenkschmerzen und Bewegungseinschränkungen führt.
Schleimbeutelentzündungen
Schleimbeutel sind flüssigkeitsgefüllte Säckchen, die die Reibung in den Gelenken reduzieren. Entzündungen dieser Schleimbeutel in der Schulter können zu Schmerzen und Schwellungen in der betroffenen Schulter führen.
Schultersteife
Die Schultersteife (auch bekannt als Frozen Shoulder) ist eine entzündliche Erkrankung der Gelenkschleimhaut und Gelenkkapsel, bei der sich die Schulter allmählich versteift und die Bewegung stark eingeschränkt ist. Die genaue Ursache ist oft unbekannt, und die Erkrankung kann zu chronischen Schulterschmerzen führen.
Kalkschulter
Bei der Kalkschulter (Tendinosis calcarea) bilden sich Kalkablagerungen in den Sehnen der Schulter. Diese Ablagerungen können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen.
Impingement-Syndrom
Ein Schulter Impingement (auch bekannt als Engpass-Syndrom) tritt auf, wenn Weichteile wie Sehnen oder Schleimbeutel bei Bewegung in der Schulter eingeklemmt werden, was zu Schmerzen und Reizungen führen kann. Oft ist hier die obere Sehne der Rotatorenmanschette betroffen.
Behandlung von Schulterschmerzen
Um die richtige Behandlungsmethode für deine Schulterschmerzen zu definieren, muss zur Diagnosestellung ein Arzt aufgesucht werden. Dort wird anhand einer körperlichen Untersuchung sowie mittels bildgebender Verfahren wie beispielsweise einer MRT (Magnetresonanztomographie) der Ursache deiner Schmerzen auf den Grund gegangen.
Glücklicherweise können viele Arten von Schulterschmerzen im Frühstadium durch konservative Therapien behandelt werden. Wenn man den richtigen Zeitraum allerdings verpasst oder man eine schwerwiegende Verletzung erlitten hat, kann es sein, dass eine Operation die einzige Behandlungsmöglichkeit ist.
Nachfolgend haben wir dir mögliche Behandlungen für Schmerzen in den Schultern zusammengestellt:
- Physiotherapie und Bewegung
In den meisten Fällen ist bei Schulterverletzungen oder Erkrankungen eine Behandlung durch einen Physiotherapeuten bzw. eine Physiotherapeutin empfehlenswert. Therapeutische Bewegung hilft, die Schmerzen zu lindern und die Mobilität zu erhalten oder zurückzugewinnen. - Ruhigstellung
Je nach Diagnose ist die vorübergehende Schonung der betroffenen Schulter ratsam. Dies gilt zum Beispiel bei einer Schulterluxation. Für die ersten drei Wochen nach der Verletzung ist eine Ruhigstellung der Schulter ratsam. Abhängig von der Ursache der Schmerzen kann die Ruhigstellung der Schulter allerdings auch kontraproduktiv sein - es ist also wichtig, eine ärztliche Diagnose einzuholen, um angemessen zu reagieren. - Behandlung mit Schmerzmitteln
Medikamente wie Ibuprofen oder Kortison wirken bei akuten Schulterschmerzen entzündungshemmend und dadurch schmerzlindernd. Es muss allerdings beachtet werden, dass diese Präparate nicht länger als vom Arzt verordnet eingenommen werden sollten. - Arthroskopie
Eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) ist eine minimal-invasive Technik, die bei Schulterschmerzen aufgrund von diversen Ursachen zur Diagnose wie auch zur Behandlung eingesetzt werden kann. Bei diesem Verfahren führt der Chirurg winzige Instrumente durch kleine Schnitte in die Schulter ein, um die Ursache der Schmerzen zu erkennen oder zu behandeln. - Unfallchirurgie
Operative Eingriffe können eine effektive Option bei Schulterschmerzen sein, wenn sie durch Verletzungen wie Frakturen oder Bänderrisse verursacht werden. In solchen Fällen kann ein Spezialist die strukturellen Schäden reparieren. Dies kann die Schmerzen lindern und die normale Funktion der Schulter wiederherstellen. Nach der Operation ist eine sorgfältige Nachsorge und Rehabilitation wichtig, um die Genesung zu unterstützen.
Schulterprobleme mit Bewegung lindern
Viele Betroffene nehmen bei Schmerzen intuitiv eine Schonhaltung ein oder stellen das Schultergelenk dauerhaft ruhig. Während dies bei akuten Schmerzen naheliegend und je nach Ursache auch sinnvoll ist, ist Bewegung langfristig extrem wichtig, um chronische Schmerzen in der Schulterregion zu lindern und die Mobilität zu bewahren oder zurückzuerlangen.
Es gibt verschiedene Übungen, die sich zur Linderung von Schulterproblemen anbieten. So kann zum Beispiel die Nackendehnung dabei helfen, Anspannung in der Muskulatur zu lösen und die Haltung zu verbessern. Die Schultern kreisen zu lassen hilft ebenfalls, um den Schulterbereich zu entspannen und das Gelenk mobil zu machen. Wer den Bewegungsradius zusätzlich erweitern möchte, kann dies mit dem Ausstrecken der Arme weiter unterstützen.
Nach einer Verletzung oder Krankheit kann es sehr herausfordernd sein, im Thema Bewegung wieder auf Kurs zu kommen. Du fragst dich vielleicht, welche Übungen in deinem Fall am besten sind oder wie oft du sie wiederholen solltest. Vielleicht machst du dir auch Gedanken, ob du die Übungen richtig ausführst oder ob du dir schadest, wenn du dies nicht tust.
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